Die Pandemie hat ein großes Loch in die Kasse der sozialen Pflegeversicherung gerissen. Daher müsse die Politik jetzt handeln, um die Finanzlage der Versicherung zu stabilisieren, sagt Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes, im Interview mit der Rheinischen Post (RP)
Die Pflegeversicherung hat in erheblichem Umfang die coronabedingten Mehrkosten von Pflegeheimen übernommen – und damit finanzielle Engpässe der Einrichtungen verhindert, sagt Kiefer. Gleichzeitig sei dadurch ein Milliardenloch in der Kasse der Versicherung entstanden; sie habe jetzt ihre Mindestreserve erreicht. Daher müsse die neue Ampel-Koalition zügig handeln, um das finanzielle Defizit wieder auszugleichen – und zwar unbedingt im ersten Halbjahr 2022, betont der Verbandsvorsitzende.
Allein die von der alten Regierung beschlossene Lohnerhöhung von Pflegekräften verursache Mehraufwendungen bis zu fünf Milliarden Euro im Jahr, was die Eigenanteile der Pflegebedürftigen belaste, sagt Kiefer. „Das Maß von durchschnittlich 2125 Euro pro Monat kann ein Durchschnittsverdiener gar nicht mehr stemmen – so hoch ist das Alterseinkommen oft nicht.“ Eine gesetzliche Änderung der alten Regierung fange das zwar in diesem Jahr etwas ab, aber das Thema sei damit noch nicht abgeschlossen, so Kiefer im Gespräch mit der RP.
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