Den Untersuchungsergebnissen zufolge gaben mehr als zwei Drittel der 16.000 befragten VdK-Mitglieder an, schwer unter den Belastungen infolge der Corona-Maßnahmen gelitten zu haben: 78 Prozent der Pflegebedürftigen und 84 Prozent der pflegenden Angehörigen. Mehr als 70 Prozent hatten vor allem psychischen Probleme: 76 Prozent der Studienteilnehmer sorgten sich, an Corona zu erkranken und Spätfolgen zu erleiden.
Das wirkte sich scheinbar auch stark auf die sozialen Kontakte der Mitglieder aus. Den Antworten nach mieden 81 Prozent der Pflegebedürftigen und 87 Prozent der pflegenden Angehörigen den Umgang mit Dritten. Fast ein Drittel der Pflegebedürftigen hatte sich völlig in den eigenen vier Wänden isoliert und 37 Prozent der Pflegehaushalte nahmen auch keine Unterstützungsangebote mehr in Anspruch, teilt der VdK mit.
VdK-Präsidentin Verena Bentele äußerte sich zu den Ergebnissen: „Für die Pflegeheime legte die Große Koalition millionenschwere Rettungsschirme auf, für die Pflegekräfte gab es immerhin Applaus und Boni. Nur für die pflegenden Angehörigen zu Hause gab es mal wieder nix.“ Das zeige, dass pflegende Angehörige und Pflegebedürftige nicht nur die Vergessenen der Pandemie seien, ihre Belange würden von der Politik auch dauerhaft ignoriert – und das bei einer häuslichen Versorgung durch Angehörige von 80 Prozent.
Dagegen möchte der VdK eigenen Angaben zufolge vorgehen und kündigt juristische Schritte an. Die Regierung habe zwar eine Erhöhung aller Pflegeleistungen im Umfang von 1,8 Milliarden Euro angezeigt, aber bei der Pflegereform im Juli nicht umgesetzt, so der VdK. Laut Verband sollten die finanziellen Mittel den Wertverlust der vergangenen Jahre für alle Pflegeleistungen ausgleichen. Nun würde das Geld für andere Zwecke eingesetzt, nämlich um die Eigenanteile in der stationären Pflege zu bezuschussen.
Weitere Informationen erhalten Sie in der Mitteilung des VdK.
Quelle: www.vdk.de