Thema Pflege kann Wahlentscheidung beeinflussen
Viele Menschen zweifeln an der Pflegequalität in Deutschland. Deshalb spielt laut einer aktuellen Studie der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) der politische Umgang mit diesem Thema eine erhebliche Rolle dabei, für welche Partei sie bei der Bundestagswahl 2017 stimmen.
Viele Menschen zweifeln an der Pflegequalität in Deutschland. Deshalb spielt laut einer aktuellen Studie der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) der politische Umgang mit diesem Thema eine erhebliche Rolle dabei, für welche Partei sie bei der Bundestagswahl 2017 stimmen.
Die Ergebnisse der repräsentativen Bevölkerungsbefragung der (ZQP) zeigen: Bei 43 Prozent der Bürger hängt die Wahlentscheidung am 24. September erheblich davon ab, wie das Thema Versorgung älterer pflegebedürftiger Menschen parteipolitisch behandelt wird. Bei den Wählern der Altersgruppe 50 plus sind es sogar 53 Prozent, die besonderen bei den Parteien darauf achten.
Bessere Arbeitsbedingungen und Unterstützung der Angehörigen
Anscheinend stellen viele Bürger der Pflegequalität in Deutschland kein gutes Zeugnis aus: Mit gut oder sehr gut bewertet zwar knapp die Hälfte der Befragten (42 Prozent) die Versorgung pflegebedürftiger Älterer hierzulande, aber die Mehrheit mit 55 Prozent halten sie für weniger gut oder sogar schlecht. Aus persönlicher Pflegeerfahrung heraus stufen 59 Prozent die Versorgungssituation als kritisch ein.
Für viele Menschen besteht vor allem Handlungsbedarf hinsichtlich der Rahmenbedingungen in der Pflege: Gemeint sind hier an erster Stelle bessere Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen (71 Prozent), gefolgt von mehr Unterstützung für pflegende Angehörige (42 Prozent).
Auch nach der Bundestagswahl bleibe das Thema weiter im Fokus der Bürger: „Wähler werden genau verfolgen, welche Wege die Parteien hier zukünftig gehen wollen. Zum Beispiel bei den noch nicht ausgestalteten, aber zentralen Aspekten der Pflegereformen 'Personalausstattung' und 'Transparenz von Qualität' gilt es, überzeugende Lösungen zu präsentieren“, erklärt Dr. Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender des ZQP.
Auch müsse stärker auf „die Durchsetzung der Rechte von pflegebedürftigen Menschen – insbesondere beim Schutz vor Gewalt, aber auch in den Bereichen Prävention und Rehabilitation“ geachtet werden, so Suhr weiter.
Pflege am liebsten in den eigenen vier Wänden
Eine ähnliche Ansicht vertreten auch viele Umfrageteilnehmer. Nach den Problemen in der Pflegepraxis befragt gaben sie an, dass für sie an erster Stelle mehr Zeit für persönliche Zuwendung (68 Prozent) steht. 54 Prozent wünschen sich, dass die Selbstständigkeit von Pflegebedürftigen mehr gefördert wird. Besonders wichtig ist für 70 Prozent der Befragten der Verbleib in den eigenen vier Wänden – sollten sie jemals Pflegebedürftig sein. Ideal wäre für 47 Prozent, wenn sie sowohl von Angehörigen als auch von professionellen Pflegekräften betreut würden.
Am meisten fürchten sich die deutschen Bürger vor Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit (63 Prozent), der Abhängigkeit von anderen (56 Prozent), der Einsamkeit und finanziellen Sorgen (36 bzw. 32 Prozent).
Hintergrund zur Studie
Zum Thema „Herausforderung Pflege – Bürgerperspektive im Wahljahr 2017“ hat die ZQP bundesweit 2.000 Personen (N=2.007) ab 18 Jahren befragt.
Die vollständige Untersuchung sowie mehr zum Thema finden Sie unter <link https: www.zqp.de pflege-ist-wichtiges-thema-fuer-die-bundestagswahl-2017 _blank>www.zqp.de.
Quelle: ZQP.de
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